- Taschenbuch: 114 Seiten
- Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (14. November 2016)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 154038800X
- ISBN-13: 978-1540388001
- Preis: 7,49 (TB) 2,99€ (E-Book)
- Bewertung: 7/5 D I A M A N T E N
- Autor: Manuel Wagner
- Kaufempfehlung: Ja
ei der Geburt fängt der Wahnsinn an: Seiner wohligen Einsamkeit entrissen, sieht sich der neue Mensch zahllosen Artgenossen ausgeliefert. Andere Menschen sind überall, und sie nerven. Dabei verhalten sie sich so berechenbar wie ein Kernkraftwerk, das zwischen zwei tektonischen Platten, von den Typen errichtet wurde, die uns Tschernobyl eingebrockt haben. So sieht es die Hauptfigur dieser Geschichte. Kein Wunder, dass sie uns aus ihrer Perspektive jede Menge skurrile Anekdoten zu erzählen hat. Der Malzwang im Kindergarten, die absurden Verhaltensweisen der Mitschüler auf der Klassenfahrt, die seltsamen Geschehnisse während einer Studentenparty und anderer Irrsinn lassen nicht nur das Ich in der Geschichte an der psychischen Gesundheit der Mehrheit zweifeln. Wie aber soll das Ich mit den Anderen umgehen? Warum fühlt es sich plötzlich doch zu jemandem hingezogen?
Ich muss sagen, ich hab noch nie ein solches Buch gelesen. Es ist großartig besonders die Botschaft hinter dem Buch. Es sind mehrere kurze Geschichten, bei denen man zunächst irgendwie keinen roten Faden erkennen kann aber in diesen Geschichten steckt so viel Inhalt. Die Protagonistenrolle nimmt hier ein Ich-Neutraler Erzähler an, dessen Geschlecht und Name nicht verraten wird. Dies ist schoneinmal sehr ein höchst interessanter Aspekt, den so kann man sich in Prinzip nicht vorstellen, wie sieht der/die aus, es geht aber darum wie er/sie tickt und wie er/sie sich verhält. Manuel Wagner ist wirklich ein Genie wenn es um die Erfindung neuer Worte geht, die noch nicht existieren.
Es geht darum, das nur der Erzähler normal ist und der Rest ist eine Masse, die im Prinzip gleich ist und krank ist. Das literarische Ich, trifft auch noch auf „Hündchen“. Welche Funktion Hündchen hat, lest ihr am Besten selbst.
Der Schreibstil von Manuel Wagner ist einfach großartig, es ist ein so kleines Buch, aber man muss sich wirklich damit beschäftigen um es zu verstehen. Es ist keine Kost für alle, aber wenn man mit sich darauf einlässt, ist dies ein einzigartiger Roman, den man so schnell nicht vergessen wird. Das Cover verdeutlich nochmal, dass der Aussenseiter in dem Fall der normale ist und somit die weißen Schafe die wahren Außenseiter sind.
Ein außergewöhnliches Debüt, von diesem Autor will ich noch mehr lesen. Ein Genie am Selfpublisherhimmel!
(Platz 3 Lieblingsbuchliste)
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