Heute ist auf meinem Blog Marie Graßhoff mit dem Projekt Universe of Gods zu Gaste.
Marie hat einen Traum und ich drücke ihr ganz feste die Daumen, dass dieser Traum in Erfüllung geht. Es ist ein Traum vieler Autoren, dass ihr Werk verfilmt wird. Nun scheint dieser Traum für Marie Realität werden zu können. Allerdings fehlen noch 10.000 Euro, dass der Trailer gedreht werden kann. Schaut hier vorbei und holt euch eines der tollen Dankeschöns.
Unter den Dankeschön findet sich für jeden Fan und der es noch werden will etwas 😀
Lest das Interview und meine Rezension hier und dann gibt es da sogar noch ein Gewinnspiel
Interview:
Timo: Wie kamst du auf die Idee zu Kernstaub?
Marie:Gute Frage, die bekomme ich ziemlich oft gestellt und nie kann ich sie richtig beantworten. Im Grunde ziehe ich meine Ideen und meine Inspiration aus allem, das mich umgibt. Die Welt ist wie ein Meer und die Ideen sind nur kleine Tropfen der Inspiration, sie sich dann zu Romanen formen. Aber woher genau diese eine Idee zu Kernstaub kam ist fast unmöglich zu sagen.
Ich wollte schon lange mal einen Roman schreiben, der mir alle Möglichkeiten bietet. In dem ich alle Orte in Raum und Zeit bereisen könnte, um in ihnen zu schreiben. Ich wollte etwas mit vielen Schichten und Dimensionen schreiben. Darauf basierte die Ursprungsidee zu Kernstaub.
Die Idee zum System, das dem Ganzen hinterlegt ist, war dann eine ganz andere. Ich hatte die Idee von einer Welt, die immer „seltsamer“ wird, die sich veränderte, flexibler wurde, aber nur einige Seelen wären in der Lage, das zu sehen. Das verband sich am Ende mit der Dimensionen Idee und in monatelanger Tüftelei und Planerei entstand daraus irgendwann die Geschichte des Systems. Und die Geschichte von Mara und Juan, den beiden ewigen Seelen.
Timo:Wie war es für dich der Übergang von Self-Publishing zum Drachenmondverlag?
Marie:Recht flüssig, schätze ich. Ich konnte mir nach 2 Jahren Self-Publishing ja eigentlich kaum mehr vorstellen, jemals zu einem Verlag zu gehen. Zumal ich auch nie gedacht hätte, dass sich ein Verlag überhaupt für ein Buch interessieren könnte, das bereits seit 2 Jahren auf dem Markt ist. Aber der Drachenmond ist wirklich perfekt. Bereits nach der ersten Mail, die die liebe Astrid – die Verlegerin des Drachenmondes – und ich austauschten, wusste ich, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Gegen 23 Uhr abends hatte sie mir das erste Mal geschrieben und wir chatteten fast bis 4 Uhr morgens durch, bis wir beide müde und glücklich waren.
Beim Drachenmond habe ich noch immer extrem viel Mitspracherecht und kann vieles selbst machen. Das ist als ehemaliger Indie-Autor sehr wichtig, denn ich habe es mir angewöhnt, immer meine Hand über allem zu haben und alle Vorgänge im Blick zu haben. Darin wurde ich auch absolut nicht beschränkt.
Ich kann eigentlich nur schwärmen. Die Kollegen sind toll und superlieb, die Drachenhöhle ist genial und unsere Autorentreffen dort legendär, ich habe viele neue Fans hinzugewonnen und Kernstaub geht seit dem Zusammenschluss mit dem Drachenmond noch mehr durch die Decke! Ich hatte nie das Gefühl, dass mir etwas aufgezwungen wird (wovor ich als ehemaliger Indie natürlich erst mal Angst hatte), ich darf weiterhin meine Cover selbst machen und sogar inzwischen Cover für den Verlag designen. Und das Beste: Ich weiß, dass dort Menschen am Werk sind, die mit derselben Leidenschaft Bücher machen wie ich sie schreibe. Und das ist mir unheimlich wichtig.
Es fühlt sich einfach gut an und die Umstellung fiel mir kein bisschen schwer.
Timo:Was war der schwierigste Moment in deiner Autorenlaufbahn?
Marie: Uff, da gab es so einige Hürden zu überwinden. Aber ich denke, der Moment, der mich am meisten hat verzweifeln lassen, war der, als Kernstaub das erste Mal als gedrucktes Buch von CreateSpace herauskommen sollte. Alles war klasse, das Buch war gesetzt, ich hatte den Umschlag entworfen und der Probedruck sah gut aus. Als ich das Buch freigegeben hatte, haben es direkt an den ersten 2 Tagen um die 100 Leute bestellt. Aber dann kam der Supergau: Einige Tage kamen die Bücher bei den Leuten an und es waren ALLES Fehldrucke. Jedes Buch hatte ein komplett verzerrtes und verzogenes Cover, es sah fürchterlich aus.
Viele Fans sagten, es sei gar nicht so schlimm, aber für mich war es der Weltuntergang. Wie sollte ich das rechtfertigen? Das sollte ich überhaupt dagegen tun? Ich war zu dieser Zeit noch in einer Agentur tätig und direkt zur Arbeitszeit prasselten die Meldungen über die Fehldrucke auf mich ein, denn auch einige Kollegen hatten Kernstaub bestellt. Ich saß fast den ganzen Tag lang im Büro und habe geweint. Es war fürchterlich. Das, was darauffolgte auch. Der Support bei Amazon verwies mich an CreateSpace, die verwiesen mich an Amazon, die verwiesen mich an CreateSpace. Die versuchten wieder, mich abzuwimmeln und der Support ist dort nur in Englisch. Ich schrieb also meist mitten in der Nacht, wenn ich von Arbeit heimkam, englische Hassmails (die immer böser wurden), ohne sichtbaren Erfolg. Erst als ich meine Sorgen in ein öffentliches CreateSpace Forum schrieb, wurde endlich reagiert – nach über 2 Wochen. Die Dateien wurden korrigiert, die Fehldrucke konnten kostenlos von allen zurückgesendet werden und wurden ersetzt. Das war ein Akt, aber am Ende war ich fertig mit den Nerven. Das sind Momente, in denen man sich als Self-Publisher dann doch plötzlich sehr verloren fühlt.
Timo:Wie hast du reagiert als du erfahren hast, dass Kernstaub verfilmt wird?
Marie: Na ja, so direkt kann man das ja noch nicht sagen, die Verfilmung selbst steht ja noch nicht fest. Das ist nur eine Idee, die wir haben und ein Traum, den wir verwirklichen wollen und daran arbeite ich hart. Natürlich war es ein krasser Moment, als Claudia – also die Regisseurin – mir das erste Mal von ihrer Idee schrieb und mich fragte, ob ich mir eine Verfilmung von Kernstaub vorstellen könnte? Ganz ehrlich? Ich war so außer mir vor Aufregung, dass ich nicht gleich geantwortet habe, sondern erst mal 3 Zigaretten rauchen gegangen bin. Das war schon ne Nummer 😀
Timo:Wie empfindest du das Crowdfunding? Wie aufgeregt warst du am ersten Tag?
Marie: Wie ich es empfinde? Als spannend, würde ich mal sagen! Oder ist das auf den Erfolg der Kampagne bezogen? Wenn ja, dann als definitiv erfolgreich. 9.000 Euro in gerade mal 10 Tagen können sich sehen lassen. Mit solchen Werten direkt in der Anfangszeit hätte ich nie gerechnet! Aber jetzt beginnt die Kunst, auch noch das restliche Geld zusammenzubekommen!
Am ersten Tag hatte ich zum Glück kaum Zeit zur Aufregung. Ich meine, okay, ich war so aufgeregt, dass ich die 3 Tage vorher kaum mehr schlafen und von nichts anderem erzählen konnte. Aber direkt am ersten Tag des Fundings war ich dann komplett mit den Vorbereitungen der Konfirmation meiner Schwester eingespannt, was mich etwas abgelenkt hat (sonst hätte ich sicherlich alle 3 Minuten die Seite aktualisiert). Meine ganze Familie hat aber mitgefiebert und gejubelt, wenn es wieder etwas mehr war. Total toll!
Timo:Welches ist dein Lieblingsdankeschön, das du jedem empfehlen würdest?
Marie: Och, ich persönlich mag alle Dankeschöns, es ist einfach für jeden etwas dabei – hoffen wir. Wir haben uns ja auch mehr als zwei komplette Tage lang Gedanken dazu gemacht. Es ist etwas für Fans des Buches dabei, etwas für Leute, die das Buch noch nicht kennen, und auch viele Kleinigkeiten für die, die nicht ganz so viel Geld haben. Ich weiß ja, dass ich auch viele Schüler und Studenten in der Fanbase habe. Deswegen hoffe ich, dass jeder etwas für sich finden kann.
Timo :Wie wurde aus Kernstaub „Universe or Gods“?
Marie: Die Serie, die wir verwirklichen wollen, soll auf jeden Fall in Englisch gedreht werden, wegen der Reichweite. Ein englischer Titel musste also her. Wir sträubten uns alle gegen die simple Übersetzung von Kernstaub, da die Reihe ja alles umfassen sollte und nicht nur den ersten Teil. Ich brainstormte also sehr lange und überlegte einen Titel, der zu allen Büchern der Trilogie gleichsam passen würde.
Universe of Gods ist dafür perfekt. Warum genau das so ist? Nun ja, es geht um ein Universum voller Götter. Viel mehr darüber zu erzählen würde allerdings schon spoilern.
Timo: Wird es in naher Zukunft Kernstaub mit dem UoG-Motiv als Cover geben?
Marie : Natürlich nicht. Kernstaub behält sein Kernstaub Cover, es wird ja nicht übersetzt.
Timo: Wie empfindest du die Zusammenarbeit mit dem Team?
Marie: Als sehr gut selbstverständlich. Mit Menschen, mit denen ich nicht zu 101% auf einer Wellenlänge bin, würde ich an so einem Projekt nicht arbeiten. Ich liebe mein Team und vertraue ihm voll und ganz!
Timo: Würdest du dir vorstellen können, selbst in der Serie mitzuspielen?
Marie : Nein, auf keinen Fall. Ich schreibe mich ja auch nicht selbst als Charakter in das Buch. Ich bin ihr Schöpfer, kein Charakter darin. Das würde in meinen Augen auch gar nicht passen.
Timo: Wie erholst du dich von dem ganzen Trubel und vor allem von der Nervensäge Timo?Marie:Haha, gute Frage! Also ich bekomme als Selbstständige ja selten wirklich Erholung. Es gibt keine festen Arbeitszeiten, also arbeite ich 24/7, auch an Feiertagen, am Wochenende etc. Entspannung kommt selten vor – aber das ist auch okay, denn ich liebe den Job und die Kommunikation ja sehr! Wenn ich allerdings mal wirklich, wirklich abschalten muss, dann feiere ich mit Freunden oder fahre mit meiner Cousine in den Harz.
Danke für das tolle Interview! Im Nächsten Teil findet ihr die Rezension
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