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Dinge an die wir nicht glauben | Bryan Washington

Memorial von Bryan Washington ist nun in Deutschland erschienen. Werfen wir einen Blick auf das Werk.

FormatHardcover
ISBN9783036958477
Seiten384 Seiten
VeröffentlichtAugust 2021
Verlag/HerstellerKein + Aber
AutorBryan Washington
Übersetzer Werner Löcher-Lawrence

WORUM GEHT ES LAUT KLAPPENTEXT?

In Bens und Mikes hitzigen Streitereien fliegen schon mal Handys durch die Gegend. Ihre Konflikte löst das junge Paar mit Sex. Ben, ein schwarzer Kindergärtner, und Mike, ein Koch mit japanischen Wurzeln, leben seit vier Jahren zusammen in Houston. So richtig glauben beide nicht mehr an ihre Liebe.
Als Mikes schroffe Mutter Mitsuko aus Japan zu Besuch kommt, reist Mike überstürzt ab, um seinen todkranken Vater zu pflegen, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Ben bleibt zurück mit einer fremden Frau, die auf Distanz geht und erst mal wortlos die ganze Küche umräumt. Aber mit der Zeit merken Ben und Mitsuko, dass sie Mike durch den jeweils anderen neu kennenlernen. Seine Abwesenheit wird zum verbindenden Glied. Doch dann kehrt Mike zurück, und das fragile Gebilde gerät ins Wanken.

WIE SEHE ICH DAS WERK ?

Bryan Washingtons Romandebüt ist nun auch bei uns in Deutschland erhältlich. Eine erfrischende Abwechslung für den sonst so eintönigen deutschen Buchmarkt. In „Dinge in die wir nicht glauben“ geht es um ein queeres Paar, deren Beziehung man auf den ersten Blick zu Beginn nicht nachvollziehen kann und erst mit dem Auftauchen einer weiteren Komponente ergibt alles einen Sinn.

Mike und Ben sind nicht unbedingt das harmonischste Paar. Im Streit fliegen nicht nur Worte und die Lösung der Probleme sind meist Verlangen und Lust. Als Mikes Mutter Mitsuko zu Besuch bekommt, ergreift er die Flucht. Ben bleibt allein mit einer Frau, die er nicht kennt. Bryan Washington hat die Höhepunkte und Tiefpunkte einer schwulen Beziehung wunderbar porträtiert. Was auf den ersten Blick sehr simpel wirkt, ist eine komplexe Geschichte, die einen mitnimmt. Die Beziehung erscheint auf den ersten Blick toxisch, doch ist sie das wirklich. Dieses Buch ist einfach soviel mehr als es zu sein scheint. Es ist ein Kennenlernen und ein Auseinanderdriften und wieder ein zusammenkommen. Es ist so vieles.

Washingtons Art die Geschichte zu erzählen, war etwas gewöhnungsbedürftig, aber es passte. Manchmal war es zu monoton und doch passte es einfach zu der Beziehung von Ben und Mike. Sie sind nicht perfekt. Sie sind einfach sie selbst. In unserer heutigen Gesellschaft muss man einer bestimmten Norm entsprechen, um akzeptiert zu werden. Man muss Vorzeigebeziehungen führen, es muss uns immer gut gehen. Wir sollen uns am besten nicht beklagen, sonst ist man nicht stark genug. Unsere Gesellschaft braucht die Geschichte von Mike und Ben um etwas mehr über Akzeptanz zu lernen.

Eine kleine Vorwarnung: Nach diesem Buch habt ihr Hunger ;D Ihr erkundet mit dieser Lektüre Kulturen. Wie gesagt dieser Roman ist einfach soviel mehr als eine simple Beziehungsgeschichte zur Unterhaltung. Stilistisch einfach on point. Man verliert sich schnell in den Seiten, nachdem man sich an den etwas speziellen Schreibstil gewöhnt hat.

Ich hoffe wir bekommen noch weitere Bücher von diesem Autor präsentiert.

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