Frankissstein war mir zwischen den Jahren in der Buchhandlung in die Augen gesprungen und als ich den Klappentext gelesen habe, war es schneller in meinen Korb, als ich BUCHKAUFVERBOT aussprechen konnte.
ISBN | 303695810X |
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EAN | 9783036958101 |
Seiten | 394 Seiten |
Veröffentlicht | Oktober 2019 |
Verlag/Hersteller | Kein + Aber |
Autor | Jeanette Winterson |
Übersetzer | Übersetzt von Michaela Grabinger, Brigitte Walitzek |
1816 schreibt Mary Shelley Frankenstein in den Schweizer Bergen. Zweihundert Jahre später, im heutigen Großbritannien, begegnen wir dem transgender Arzt Ry Shelley, der sich in Victor Stein, einen renommierten wie unergründlichen Experten für künstliche Intelligenz verliebt.
Quelle: Kein + Aber Verlag
Ein sehr gefeiertes Werk, welches hier ziemlich wenig Aufmerksamkeit bekommt. Wie mir das Buch gefiel? Das könnt ihr unten lesen.
Wir haben hier zwei sehr interessante Handlungsstränge, zum einen, den fiktionalen biographischen Handlungszweig über die Autorin von Frankenstein, die gerade an ihrem großen Werk schreibt und den Handlungsstrang der in der heutigen Zeit spielt.
Der Non-Binary Transgender Arzt Rhy Shelley (der lustigerweise als Mary Shelley geboren wurde) trifft auf Victor Stein, dieser ist einer der führenden Experten für Künstliche Intelligenz. Zusammen ergeben diese zwei Handlungen eine sehr interessante Wirkung.
Die Geschichte um Frakenstein, kennt jeder und an dieser arbeitet die Autorin Mary Shellys in einer Hüte in den Bergen. Die Handlung ist natürlich bekannt, ein Mensch erschafft ein Monster. Doch vor allem schafft es ihr Protagonist Leben auf unnatürliche Art zu erschaffen.
Hier haben wir die Parallele in unseren Zeitstrang aus dem Jahre von 2016 – Stein will über das Leben bestimmen können und sich gegen den Lauf der Natur stellen. Sein Hauptziel: Ein Hirn unsterblich machen und das in digitaler Form.
Die Rolle des Assistenten übernimmt hier Rhy, der immer mehr Gefühle für den heterosexuellen Stein entwickelt.
Dieses Werk ist einfach brillant und vor allem auch sehr unterhaltsam. Wer trockene Texte wie aus dem Ethikunterricht erwartet, liegt hier definitiv falsch.
Winterson hat flüssigen und vor allem gut verständlichen Stil, der uns durch die Geschichte geleitet. Egal in welcher Zeitebene. Während dem Lesen verknüpft man die Inhalte automatisch im Kopf und zwischen den Zeilen begegnen uns die Kernfragen dieses Werks, die sich natürlich um die Themen Menschsein, Liebe und Wissenschaft drehen.
Ein flottes Werk, das einem im Gegenteil zu Frankenstein keine schaurigen Lesestunden beschert, sondern sehr unterhaltsame. Die Nebencharaktere waren für mich definitiv das i-Tüpfelchen hier. Herrlich skurril. Was man vielleicht etwas bemängeln könnte, wäre optische Oberflächlichkeit, aber es soll ja die Masse unterhalten.
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