Hallo, ja ihr habt richtig gelesen. FREYTAG! FREYTAG, so heißt eine wunderbare Autorin, die ich euch heute vorstellen werde. Anne Freytag ist vielen bestimmt ein Begriff. Um euch meine Liebe zu Anne Freytag zu erklären, müssen wir zurück in meine Zeit im Kinderheim.
Am 8.1.2016 schlenderte ich mal wieder in meine kleine Buchhandlung des Vertrauens. Seit einigen Monaten bin ich im Testleserprogramm und so griff ich auf dieses Mal wieder in die Kiste und zog einen Titel heraus, der mir natürlich direkt ins Auge stach. Das Buch war schlicht und hatte ein Cover das etwas nach Aquarell aussah. Ich nahm das Buch mit und begann am Abend begierig zu lesen. Diese Geschichte war atemberaubend und ab dato eins meiner absoluten Lieblingsbücher.
Dieses Buch bleibt in Erinnerung. Man kann es , sobald man es gelesen hat nicht einfach weglegen und abhaken. Es ist so schön und rührend geschrieben, sodass ich nach dem Ende im Bett gelegen habe und direkt weinen musste, als es zuende war.
Danach habe ich mich dann mit Tränen in den Augen, auf die Suche nach dieser genialen Autorin gemacht und gefunden. Seitdem wurde mich Anne nie wieder los xD.
Im Herbst konnte ich sie dann endlich treffen und das war ein herrlicher Augenblick. Durch Anne bin auch auf ihre gute Freundin Adriana Popescu aufmerksam geworden zu diesem Zeitpunkt (—> Mehr dazu nächsten Freitag).
In diesem Moment war Anne für mich die Göttin der Jugendbücher, niemand hat es bisher geschafft, das ich bei einem Buch weine, ich habe selbst bei Harry Potter nicht geweint als Lupin gestorben ist. Ich habe aber bei Teskar geweint. Die Geschichte war leicht zu lesen und doch sehr gefühlsvoll und intensiv. Es ging um Tessa, die weiß das sie nicht mehr lange zu leben hat. Sie lernt Oskar kennen und er erfüllt ihr einen Wunsch, einen Roadtrip nach Italien. Emotional und nun in meinen Augen für mich ein typischer Freytag. Diese Emotionalität rüberzubringen und gleichzeitig trotzdem nah an der Jugend zu bleiben, das ist die besondere Stärke von Anne Freytag. Sie schafft es von Seite 1 bis Seite 4xx den Leser komplett zu fesseln.
Ein Jahr später wurde das nächste Buch von Anne Freytag angekündigt, ein Roman in dem es um das Thema Homosexualität ging. Ich war verblüfft, denn dieses Thema hätte ich nie von Anne Freytag erwartet. „Den Mund voll ungesagter Dinge“ war zunächst vom Titel her etwas ungewöhnlich, ich hatte keine Ahnung worauf Anne da hinauswollte und habe mich überraschen lassen. Es ist die beste Geschichte, die ich zum Thema „Lesbian Romance“ gelesen habe. Ich hätte nie gedacht, das es an Teskar (Mein bester letzter Sommer) herankommt.
Man kann Sophie sehr gut verstehen, wer fühlt sich schon wohl, wenn man umziehen muss, weil der Vater zur neuen Freundin ziehen will. Für die siebzehnjährige Sophie ist dies mehr als problematisch, ihr Abitur steht bevor. Was mir ganz besonders an ihr gefallen, sie ist nicht das perfekte Mädchen, sie hat ihre Fehler wie jeder Mensch auch. Alex ist wirklich sehr interessant, ihr Leben ist das Gegenteil von Sophies Leben, denn sie hat einen Freund und eine Traumfamilie, Sophie entwickelt Gefühle für Alex und ist selbstverständlich zunächst verwirrt. Ein Kuss zwischen den beiden verändert alles und nichts ist wie es vorher war.
Das Buch ist so toll aufgemacht, allein die süße Liste, was beide noch zusammen tun wollen. Anne Freytag hat in meinen Augen perfekt das Verhalten der Menschen beschrieben, es war sehr realistisch. Das Buch musste man in einem Rutsch lesen, es ist flüssig und man bekommt den typischen lockeren Freytag-Stil geliefert. Beim Lesen des Buches spielte die Zeit keine Rolle mehr, die Seiten flogen einfach so dahin. Und die Taschentücher waren auch schnell aufgebraucht.
Das Cover ist richtig schön, die Schrift ist in regenbogenfarben gestaltet, was schlicht aber wunderschön wirkt.
Wieder verging ein Jahr und mich erreichte in der ersten Februarwoche Post aus dem Heyne Verlag und meine erste Reaktion war ein lauter Schrei, meine Nachbarn mussten mich für irre halten. Im Päcken war ein Exemplar zu „Nicht weg und nicht da“. Wieder mal hat Anne Freytag ein sehr gefühlsvolles Thema aufgegriffen.
Trauerverarbeitung.
Luises Bruder ist tot und sie lässt seitdem niemanden an sich heran. Niemanden vertraut sie, ihrem Therapeuten gegenüber ist sie eher trotzig. Ihrer Mutter geht sie aus dem Weg. Eines Tages begegnet sie einem Jungen und dieser Junge sollte ihr Leben ändern. Ihr Bruder hat sich vor seinem Tod bereits überlegt wie sie am Besten Abschied nehmen kann. Sie erhält Briefe aus dem Jenseits. Um Jacob sicher ans andere Ende zu geleiten muss sie seine Aufgaben erfüllen. Jede Aufgabe war immer ein weiterer Schritt zu einem Neuanfang.
Das hat mir wahnsinnig gut gefallen. Jacob unterstützt sie bei diesen Aufgaben und die beiden kommen sich immer näher und ganz langsam baut sich erst eine Freundschaft und dann mehr auf. Sehr gefühlsvoll beschrieben. In meinen Augen hat Anne Freytag hier wieder eindrucksvoll gezeigt was sie kann. Sie ist die führende Stimme im deutschen Jugendbuch. Zusammen mit ihrer Freundin Adriana findet man sie aktuell Rücken an Rücken in jeder gut sortierten Buchhandlung. Ihre bisherigen Romane waren jetzt für den Jugendliteraturpreis nominiert, wenn es dieses Jahr nicht klappen sollte, dann hat Anne Freytag spätestens im Jahr 2019 den JLP für dieses Meisterwerk verdient.
Zurückblickend sage ich, ich habe sehr viele Tränen vergossen. Jede Seite genossen und obwohl jeder Freytag einzigartig sind, haben sie was gemeinsam. Sie machen nachdenklich und lassen den Leser eine emotionale Karusellfahrt an der Seite der Protagonisten durchmachen und ich hoffe auch 2019 darf ich eine solche Reise wieder erleben. Annes Bücher sind die größte Freude für mich im Jahr (neben den Titeln von Adriana natürlich) Bisher reichte bei jedem Buch die fünf Sterne Skala nicht, die beiden legten immer eins drauf. Müsste ich Nicht Weg und Nicht da in Sternen bewerten würde ich sagen 100/5, denn es ist bisher mein absolutes Jahreshighlight 2018!
Wenn ihr noch keins ihrer Bücher gelesen habt, dann schaut in eurer Buchhandlung vorbei, lest rein und holt euch die Bücher. Ach ja und haltet immer Taschentücher bereit!
ICH LIEBE FREYTAG und ihr hoffentlich auch bald.
(v.Links Adriana Popescu,Ich, Anne Freytag)
Danke für jedes Wort, jeden Punkt, jedes Komma.
Jede Emotion und jeden Kuss deiner erschaffenen Figuren.
Anne, Danke für alles! Und ich freue mich auf mehr <3
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