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Die schönste Version – Einer der besten Romane des Jahres

gebunden , 272 Seiten

EAN 9783498006952

Veröffentlicht Juli 2024

Verlag/Hersteller Rowohlt Verlag GmbH

Beschreibung

Die späten Nullerjahre, frühen 2010er Jahre in einer ostdeutschen Kleinstadt: Die schönste Version erzählt die Geschichte von Jella und Yannick, von der ersten großen Liebe, die alles richtig machen will. Bis es kippt. Wieder zurück in ihrem Kinderzimmer fragt Jella sich, wie es so weit kommen konnte. Sie schaut noch einmal genauer hin: auf ihr Aufwachsen in der Lausitz. Kleinstadt und Kiesgruben, Gangsterrap und Glitzerlipgloss. Auf Freundinnen, die sie durch so vieles trugen. Und auf den Moment, in dem Yannicks Hände sich um ihren Hals schlossen. Die schönste Version ist die Geschichte eines Erwachens, Erkennens, Anklagens, eine große Introspektion: Ruth-Maria Thomas schreibt über das Frauwerden, Frausein, von Körpern, Begierden und tiefen Abgründen. Mit stilistischer Brillanz, großer Leichtigkeit und Drastik erzählt Ruth-Maria Thomas in ihrem funkelnden Debütroman von den schönsten Dingen. Und den schrecklichsten.
«Ich bin beeindruckt – von der Intensität dieses Romans und der Hartnäckigkeit, mit der Ruth-Maria Thomas das Schicksal ihrer Heldin Jella zu ergründen sucht.» Julia Schoch (Das Liebespaar des Jahrhunderts, dtv 2023) «Ich wünschte, es hätte dieses Buch schon in meiner Nachwendejugend gegeben. Hier steckt so viel Wissen drin, was damals schmerzlich fehlte.» Hendrik Bolz (Nullerjahre, Kiwi 2022)
«Ich hatte mir das alles anders vorgestellt: Yannick und ich hätten einfach nur in unserer schönen hellen Wohnung gelebt, viele Pflanzen, gesundes, kräftiges Grün. Es hätte für immer nach der Minze von unserem Balkon geduftet, wir hätten befreundete Pärchen gehabt, die zum Dinner zu uns gekommen wären, wir hätten Dinner gesagt, nicht Abendbrot. Lunch, Dinner, das wäre uns ganz leicht von den Lippen gegangen. Wir hätten gemeinsam Lasagne gekocht, mit Zitronenpfeffer. Unsere Gesichter wären rötlich gewesen von der Hitze der Herdplatten, dem Wein und unseren angeregten Gesprächen. Fin. Stattdessen liege ich hier in meinem alten Kinderzimmer mit pochendem Hals und einem entrückten Gefühl. Alles kaputt, nirgendwo Minze, keine Scheißlasagne.»

Portrait

Ruth-Maria Thomas, 1993 geboren und in Cottbus aufgewachsen, war als Sozialarbeiterin in der Jugendhilfe tätig. Sie studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und ist Mitgründerin des erotischen Literaturmagazins Hot Topic!. 2022 war sie Finalistin des Open Mike. In ihren Texten, die u.-a. im Rundfunk und in Literaturmagazinen erscheinen, beschäftigt sie sich immer wieder mit den Fallstricken weiblicher Sozialisation. Zuletzt erschien ihre Kurzgeschichte Glitzer in DAS GRAMM und wie ich frau bin bei SuKuLTuR. 

Rezension

Ruth-Maria Thomas präsentiert in ihrem neuen Roman „Die schönste Version“ eine der kraftvollsten Geschichten dieses Jahres, verborgen hinter einem zunächst unscheinbaren Cover.

Inhalt
Die Geschichte beginnt in einer Plattenbausiedlung, wo das Leben von Jella und Yannick, einem Paar, das zunehmend aus den Fugen gerät, im Mittelpunkt steht. Als Jella zur Polizei geht, nachdem Yannick sie gewürgt hat, wird deutlich, wie tief die Beziehung in die Krise geraten ist. Nach diesem Vorfall kehrt Jella in ihr Elternhaus zurück, um ihre gesamte Beziehung zu überdenken. Sie reflektiert darüber, wo Fehler gemacht wurden und wie sie zu der Person geworden ist, die sie heute ist. Vor allem aber muss sie sich eingestehen, dass Yannick eine Frau wie sie nicht verdient hat. Dennoch quält sie die Frage, ob es noch etwas gibt, das sie tun könnte, um die sterbende Beziehung zu retten.

Charakterentwicklung und Konflikte
Jella steht im Mittelpunkt eines inneren Konflikts, der tief berührt. Sie hat stets versucht, Yannicks Anforderungen gerecht zu werden und alles richtig zu machen. Doch schließlich erkennt sie, dass keine positive Erinnerung die erlittene Gewalt relativieren kann. Thomas beleuchtet eindrucksvoll, wie schwer es ist, sich aus einer toxischen Beziehung zu lösen, besonders wenn man über die Jahre hinweg gelernt hat, Übergriffigkeiten als normal zu akzeptieren.

Stil und Sprache
Der Roman ist stilistisch nüchtern und klar geschrieben, ohne in blumige Phrasen abzudriften. Ruth-Maria Thomas gelingt es, den Schmerz und die innere Zerrissenheit von Jella authentisch und eindrucksvoll darzustellen. Die Leser*innen können Jellas Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen, da sie Beziehungen widerspiegeln, die viele Menschen in ähnlicher Weise erleben.

Fazit
„Die schönste Version“ ist eine emotionale Reise zu dem Punkt, an dem man erkennt, dass es kein Zurück mehr gibt – ein notwendiger, aber schwieriger Schritt. Ruth-Maria Thomas zeigt auf erschütternde Weise, wie leicht wir dazu neigen, übergriffiges Verhalten zu übersehen oder zu akzeptieren. Dieser Roman ist ein starkes Plädoyer für Selbstachtung und den Mut, sich aus schädlichen Beziehungen zu lösen. Ich freue mich darauf, in Zukunft weitere Werke von dieser vielversprechenden Autorin zu lesen.

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Yoko oder der Autor wollte zu viel

gebunden , 332 Seiten

EAN 9783805201094

Veröffentlicht August 2024

Verlag/Hersteller Wunderlich Verlag

Beschreibung

Die faszinierende Geschichte einer Mörderin – hautnah und schonunglos erzählt Aichner von einer Frau, die selber nicht ahnt, wozu sie fähig ist. Yoko ist wie du und ich. Bis das Glück sie verlässt. Yoko ist Ende zwanzig, als sie die Metzgerei, die sie von ihrem Vater geerbt hat, in eine kleine Manufaktur umwandelt. Mit Hingabe verpackt sie fortan das Glück in Kekse, anstatt Schweinehälften zu zerlegen. Sie ist verliebt, ihr Leben ist erfüllt von Leichtigkeit, doch von einem Moment zum anderen zerbricht alles. Yoko liefert eine Kiste Glückskekse an ein chinesisches Restaurant aus, und als sie versucht, einem kleinen Hund im Hinterhof zu helfen, wird sie für ihre Courage von dessen Peinigern bestraft. Der Hund stirbt. Und Yokos Albtraum beginnt. Noch ahnt sie nicht, mit wem sie es zu tun hat. Wie viel Leid über sie hereinbrechen und mit welch ungeahnter Härte sie sich dafür rächen wird. Ihr wird alles genommen, was ihr lieb ist. Und deshalb schlägt Yoko zurück. Erbarmungslos.

Portrait

Bernhard Aichner, geboren 1972, lebt in Innsbruck und im Südburgenland. Nach seinem Germanistikstudium arbeitete er als Fotojournalist und anschließend vierzehn Jahre lang als Werbefotograf. Er schrieb mehrere Hörspiele und Romane, bis er 2014 mit seinem Thriller ‚Totenfrau‘ den internationalen Durchbruch als Autor feierte. Seine Bücher wurden in 16 Sprachen übersetzt, die ‚Totenfrau‘-Trilogie von Netflix und dem ORF verfilmt. Die zweite Staffel kommt Ende 2024.
Mit einer Million verkauften Exemplaren zählt Aichner zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Thrillerautoren. Er hat zahlreiche Preise und Stipendien erhalten, darunter das Österreichische Staatsstipendium für Literatur, den Burgdorfer Krimipreis, den Crime Cologne Award, den Friedrich-Glauser-Preis, zuletzt den Fine Crime Award 2023 und das Wiesbadener Krimistipendium 2024.  Die ‚Times‘ beschreibt seine Arbeit als ‚originell, kraftvoll und fesselnd‘.
Neben seinen Romanen verfasst Aichner Theaterstücke, ist Veranstalter von Österreichs größtem Krimifestival und ist auch als bildender Künstler erfolgreich.

Rezension

Viele Leserinnen und Leser behaupten, Aichinger schreibe besser als Strobel und Fitzek. Diese Meinung hat mich neugierig gemacht, weshalb ich seinem neuesten Thriller eine Chance geben wollte.

**Inhalt und Protagonistin:**
Der Thriller dreht sich um die Titelheldin Yoko, die in ihrer Vergangenheit und Gegenwart extrem grausame Dinge durchgemacht hat. Diese sind so erschreckend, dass keine Triggerwarnung ausgereicht hätte, um darauf vorzubereiten. Schon in der ersten Hälfte des Buches stellte ich mir die Frage, warum ein männlicher Autor eine weibliche Protagonistin derart leiden lässt. Yoko hat nicht nur sexuellen Missbrauch in ihrer Kindheit erlebt, sondern wird auch in der Gegenwart Opfer einer Vergewaltigung – und das, als sie versucht, einen missbrauchten Hund zu retten. Diese Taten bringen Yoko in Konflikt mit der chinesischen Mafia, und sie begibt sich auf einen brutalen Rachefeldzug gegen alle, die ihr Leid zugefügt haben oder es noch vorhaben.

**Stil und Umsetzung:**
Einerseits ist es erfrischend, die Wut einer Frau so ungebremst dargestellt zu sehen. Die Idee eines Revenge-Thrillers, in dem die Protagonistin keinerlei Skrupel kennt, hat durchaus ihren Reiz. Andererseits wird meiner Meinung nach jedoch zu viel auf das Trauma der Protagonistin gesetzt, um die Handlung voranzutreiben. Hier wäre eine deutliche Triggerwarnung dringend notwendig gewesen, denn selbst in einem Thriller sollte man nicht ständig mit Vergewaltigung konfrontiert werden. Ich hätte mir gewünscht, dass diese Storyline von einer Autorin erzählt worden wäre. Zudem ist die Handlung insgesamt etwas weit hergeholt und nicht besonders realistisch nachvollziehbar. Trotz der generischen Satzstruktur, die typisch für das Thrillergenre ist, liest sich das Buch allerdings recht schnell und eignet sich gut für zwischendurch.

**Kritik und Fazit:**
Für meinen Geschmack gibt es in diesem Thriller manchmal einfach zu viel Blut. Die Grundidee ist interessant, doch ich denke, eine Person wie Melanie Raabe hätte das Thema besser umsetzen können. Denn für Spannung braucht es nicht zwangsläufig ein Blutbad.

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Almost isn’t enough – Wie die Interessen von BookTok einen Roman ruinieren

kartoniert , 439 Seiten

ISBN 3958187552

EAN 9783958187559

Veröffentlicht August 2024

Verlag/Hersteller Forever

Beschreibung

Secrets of Ferley
Seitdem ihr Elternhaus in Flammen aufgegangen ist, wird Summer von Albträumen geplagt. Einzig beim Kitesurfen fühlt sie sich frei. Als der mysteriöse Student Ares in ihre WG in der Kleinstadt am Meer zieht, macht er sie wahnsinnig. Doch auch vom ersten Augenblick an fühlt Summer sich zu ihm hingezogen. Nachdem Ares von ihren Albträumen erfährt, versteht er sie so gut wie niemand sonst. Denn niemand weiß, dass er ebenfalls tiefe Wunden in sich trägt. Als Summer mit Ares beginnt, die Wahrheit über den Brand ihres Elternhauses aufzudecken, stoßen sie auf eine schockierende Verwicklung in Ferley …

Portrait

Jennifer Bright wurde 1993 in Hannover geboren. Zusammen mit ihrem Mann und ihrer Katze lebt sie noch heute in der niedersächsischen Hauptstadt. Sie trinkt mehr Kaffee, als es gut für sie wäre, und kann sich kein Leben ohne Katzen, Bücher und Serien vorstellen. Auf Instagram (@wort_getreu) und TikTok (@jennifer.bright) teilt sie ihre Leidenschaft dazu.

Rezension

Dieses Buch hätte mein Jahreshighlight sein können, doch leider hat es mich am Ende enttäuscht. Aber fangen wir von vorne an: Summer musste miterleben, wie ihr Elternhaus in Flammen aufging. Niemand weiß, wer dafür verantwortlich ist. Summer weiß nur, wie viel sie in diesen wenigen, kostbaren Momenten verloren hat. Um ihren Kopf freizubekommen, widmet sie sich dem Kitesurfen. Niemand versteht sie wirklich, bis Ares in die Stadt kommt. Viele sehen in ihm den typischen Bad Boy und einen schlechten Einfluss, aber auch er trägt seine eigenen Lasten.

Die Geschichte klingt zunächst wie ein reines Klischee in diesem Genre, und ehrlich gesagt hatte ich ähnliche Erwartungen, als ich das Buch als Ferienlektüre am Flughafen kaufte. Trotzdem habe ich es nicht bereut. Auf emotionaler Ebene ist das Buch eine Wucht. Jennifer Bright schreibt auf eine wunderbar poetische Art, die die Gefühle der Figuren intensiv zum Ausdruck bringt.

Das große Problem des Buches ist jedoch die Erotik, die den Plot zu überlagern versucht. Die emotionale Bindung zwischen Summer und Ares entwickelt sich so schön und gefühlvoll, doch dann kommen die beiden viel zu schnell auf körperlicher Ebene zusammen. Es wirkt, als wären diese Szenen nur eingefügt worden, um das Buch in der BookTok-Community populärer zu machen. Dabei würde die Geschichte auch ohne die erotischen Szenen hervorragend funktionieren.

Abgesehen davon habe ich kaum etwas an dem Buch auszusetzen. Die Auflösung der Geschichte war spannend und überraschend – ich bin ehrlich gesagt nicht darauf gekommen, wie sich alles entwickeln würde.

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Die Emanzipation der Katja Oskamp – Die vorletzte Frau

gebunden , 208 Seiten

EAN 9783988160201

Veröffentlicht August 2024

Verlag/Hersteller park x ullstein

Beschreibung

Die Geschichte einer Frau und ihrer Liebe
‚Als ich Tosch begegnete, war ich dreißig, er neunundvierzig. Neunzehn Jahre betrug der Altersunterschied. Neunzehn Jahre währte auch unsere Beziehung, eine merkwürdige Übereinstimmung. Ich hatte bis fast zum Schluss das Gefühl, wir hätten uns gerade erst kennengelernt, würden aber bald, in naher Zukunft, zum Kern vordringen. Später dachte ich darüber nach, ob alles so gekommen wäre, wie es gekommen war, wenn Tosch während der neunzehn Jahre nicht krank und ich während der neunzehn Jahre nicht alt geworden wäre.‘

Portrait

Katja Oskamp, geboren 1970 in Leipzig, ist in Berlin aufgewachsen. Nach dem Studium der Theaterwissenschaft arbeitete sie als Dramaturgin am Volkstheater Rostock und studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Bisher wurden von ihr der Erzählungsband Halbschwimmerund die Romane Die Staubfängerin und Hellersdorfer Perle veröffentlicht. 2019 erschien bei Hanser Berlin Marzahn, mon amour, für dessen englische Ausgabe sie 2023 zusammen mit der Übersetzerin den Dublin Literary Award erhielt.

Rezension

Von Katja Oskamp habe ich bereits Marzahn, Mon Amour gelesen, und war daher gespannt auf ihr nächstes Werk. In diesem Roman tritt Oskamp selbst als Protagonistin auf. Sie ist mit einem Musikdirektor verheiratet, trennt sich jedoch von ihm, nachdem sie den Schriftsteller Tosch kennenlernt. Auch Tosch trennt sich von seiner Partnerin. Er ist etwa 20 Jahre älter als sie und ein bekannter Schweizer Schriftsteller, der zugleich ihr größter Förderer wird – allerdings unter strengen Bedingungen. Sie darf ihn nur zu bestimmten Zeiten anrufen, seine kreative Phase darf keinesfalls gestört werden, selbst im Urlaub nicht.

Ich muss sagen, dass ich diese Beziehung als ziemlich toxisch empfunden habe. Doch dann kommt der Twist: Der Schriftsteller erkrankt an Prostatakrebs. Oskamp beginnt daraufhin eine Ausbildung zur Fußpflegerin, worüber wir in Marzahn, Mon Amour mehr erfahren. Ihr Ziel ist es, unabhängig von ihrem Partner zu sein und sich ein eigenes Leben aufzubauen. Sie pflegt ihren kranken Mann, kümmert sich um die gemeinsame Tochter und arbeitet nebenbei. Bekommt sie dafür die Anerkennung, die sie verdient? Natürlich nicht. Ihr Ehemann ist zudem alles andere als begeistert von ihrer neu gewonnenen Unabhängigkeit.

Ehrlich gesagt fällt es mir schwer, diese Rezension zu schreiben, da das Buch so tabulos ist. Katja Oskamp ist ihren Weg gegangen, und doch fühlt es sich unangenehm an, so intime Einblicke in ihr Leben und das ihres Partners, der gegen den Krebs kämpft, zu erhalten. Gleichzeitig bleiben diese Einblicke jedoch oberflächlich. Ich frage mich, warum Themen wie die Krankheit, der Altersunterschied und die Reaktionen ihres Umfelds angesprochen werden, wenn sie nicht weiter vertieft werden. Wie denkt beispielsweise die Tochter über all das? Diese Fragen bleiben offen.

Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an – insbesondere darüber, wie wir das Altern in unserer Gesellschaft wahrnehmen. Katja Oskamp zeigt sowohl die positiven als auch die negativen Seiten einer 19-jährigen Beziehung, und das ist einer der stärksten Aspekte dieses Romans.

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Der mexikanische Fluch – Rezension

gebunden , 416 Seiten

ISBN 3809027472

EAN 9783809027478

Veröffentlicht Oktober 2022

Verlag/Hersteller Limes Verlag

Übersetzer Übersetzt von Frauke Meier

„Der mexikanische Fluch“ von Silvia Moreno-Garcia ist ein gruseliger Roman, der vor allem durch seine düstere Stimmung überzeugt. Die Geschichte spielt in den 1950er-Jahren in Mexiko. Die Hauptfigur, Noemí, reist zu einem alten, unheimlichen Herrenhaus namens High Place, weil ihre Cousine Catalina in Gefahr ist. Catalina schreibt in einem Brief, dass ihr Mann sie vergiftet.

Das Haus und seine Umgebung sind toll beschrieben. Es ist alt, nass und wirkt fast lebendig. Die Bewohner des Hauses sind seltsam und machen einen unheimlichen Eindruck, besonders der alte Patriarch Howard Doyle und Catalinas Mann Virgil. Noemí merkt schnell, dass hier etwas nicht stimmt.

Die gruselige Stimmung ist die größte Stärke des Buches. Man fühlt richtig, wie unheimlich und bedrückend das Haus ist. Leider passiert lange Zeit nicht viel. Der Anfang und die Mitte der Geschichte sind recht langsam, erst gegen Ende wird es wirklich spannend. Dann geht es aber so schnell, dass es fast übertrieben wirkt.

Die Figuren haben mich nicht immer überzeugt. Noemí ist eine starke Frau, aber sie und die anderen Charaktere wirken manchmal ein bisschen flach. Ihre Handlungen und Motive sind nicht immer gut erklärt.

Auch die Mischung aus Symbolik und verrückten Wendungen wird nicht jedem gefallen. Manche Dinge im Buch fand ich zu übertrieben, was die Wirkung ein bisschen kaputtmacht.

Insgesamt ist „Der mexikanische Fluch“ ein Buch mit toller Atmosphäre. Wenn du gruselige Geschichten magst und Geduld für einen langsamen Anfang hast, könnte es dir gefallen. Für mich war es spannend, aber nicht perfekt.

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The 99 boyfriends of Micah Summer by Adam Sass

The wonderful @theadamsass has a new book which is coming out at September 20th… and damn. I LOVE IT. It was such a cute heartwarming story. If you loved What if it’s us you definitely have to read this book. It’s about Micah who is quite popular on instagram. He love dates and draws his dates for his Instagram community. 99 so far. But there is one problem. They are just imagination. He is to shy to talk in real with his crushes. When he found the special jacket of his dream guy in the train he wants to find him. Will Boy 100 be his first boyfriend?
@theadamsass wrote a cute YA rom-com which will light up your heart. This is a Cinderella story, I fall head over kneels for. Adam Sass will entertain you in the best possible way. If Adam Sass broke your heart with #surrenderyoursons, he will heal it with #the99boyfriendsofmicahsummers
All can I say is that I was enchanted to meet you Micah.

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Cinderella ist Tot – Rezension

gebunden , 381 Seiten

ISBN 3453321901

EAN 9783453321908

Veröffentlicht Juni 2022

Verlag/Hersteller Heyne

Übersetzer Übersetzt von Antonia Zauner

Vor 200 Jahren fand Aschenputtels märchenhafter Ball statt, doch aus dieser romantischen Begegnung erwuchs ein düsteres Erbe: Jedes Jahr sind junge Frauen gezwungen, einen Ball zu besuchen, um potenzielle Ehemänner zu finden. Wer keinen Partner findet, wird verbannt, und was aus diesen Frauen wird, bleibt ein Geheimnis, das sich wie ein Schatten über das Königreich legt.

Sophia, die Hauptfigur, passt nicht in dieses starre System. Sie weigert sich, sich den grausamen Regeln zu fügen, liebt ihre beste Freundin Erin und wagt den riskanten Schritt, sich der Unterdrückung zu widersetzen. Ihre Flucht führt sie auf eine gefährliche Reise, bei der sie nicht nur das Königreich, sondern auch sich selbst verändern muss.

Die Autorin bietet eine packende Nacherzählung des Aschenputtel-Märchens, die sowohl die klassischen Elemente respektiert als auch mutige neue Akzente setzt. Die düstere Atmosphäre, gepaart mit einer modernen, feministischen Perspektive, hebt dieses Buch von anderen Märchenadaptionen ab. Insbesondere die Einbindung bekannter Motive und Charaktere aus dem ursprünglichen Märchen gelingt nahtlos und bereichert die Handlung um interessante Wendungen.

Sophia selbst ist eine erfrischend starke Protagonistin, die sich weder von gesellschaftlichen Zwängen noch von persönlichen Rückschlägen aufhalten lässt. Dennoch bleibt sie nicht ohne Fehler – ihre impulsive Art bringt sie oft in Schwierigkeiten, was sie authentisch, aber manchmal auch etwas anstrengend macht. Die Beziehung zwischen Sophia und Constance entwickelt sich behutsam und bildet einen zarten Kontrast zur rauen Welt, in der sie leben.

Der Schreibstil ist mitreißend und sorgt dafür, dass sich die düstere Welt von Cinderellas Erben lebendig vor den Augen der Leser entfaltet. Besonders gelungen sind die emotional aufwühlenden Szenen, die die Härte und Ungerechtigkeit des Systems eindringlich darstellen, ohne ins Übertriebene abzurutschen. Während der Mittelteil etwas an Tempo verliert und manche Entwicklungen vorhersehbar sind, zieht der finale Showdown das Tempo wieder an und bietet einige Überraschungen.

Trotz kleiner Schwächen – etwa einem zu abrupten Ende oder der etwas oberflächlichen Charakterentwicklung in manchen Passagen – bleibt „Cinderella ist tot“ ein bemerkenswertes Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch wichtige Themen wie Gleichberechtigung, Liebe und gesellschaftliche Veränderung aufgreift. Es ist besonders empfehlenswert für Leser*innen, die sapphische Liebesgeschichten und moderne, dunkle Märchenadaptionen schätzen.


Mit einer starken Protagonistin, einem packenden Schreibstil und einer klugen Neuinterpretation des Märchens liefert „Cinderella ist tot“ eine fesselnde Leseerfahrung. Die Mischung aus düsterer Atmosphäre, spannender Handlung und gesellschaftskritischen Untertönen macht das Buch zu einem Muss für alle, die Märchen aus einem neuen Blickwinkel erleben möchten.

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Die Unmöglichkeit, bei Tag die Liebe zu finden von Ry Herman

Ein queerer Vampirroman? Count me in!

ISBN3453424816
EAN9783453424814
Seiten463 Seiten
VeröffentlichtOktober 2021
Verlag/HerstellerHeyne Taschenbuch
AutorRy Herman
ÜbersetzerÜbersetzt von Yola Schmitz

Zwei Jahre nach einer schrecklichen Trennung verkriecht sich die hübsche Lektorin Chloë immer noch jeden Abend zu Hause mit ihrer Katze auf dem Sofa. Bis sie von ihrer ebenso charmanten wie aufdringlichen Tante zum Ausgehen gezwungen wird. Als sich Chloë nun mutterseelenallein in einem Club wiederfindet, passiert das, woran sie selbst schon nicht mehr geglaubt hat: Sie begegnet Angela, einer wunderschönen, klugen jungen Frau. Angela verliebt sich in Chloë, und Chloë verliebt sich in Angela – es könnte also alles ganz einfach sein. Nur, dass Angela ein kleines Problem mit Tageslicht hat. Und mit Kruzifixen. Und mit Knoblauch …

Heyne Verlag

Haach ja ein gebrochenes Herz lässt sich nicht so schnell heilen und so verbringt Chlöe ihr Leben in Büchern mit Katze auf dem Sofa. Mehr Clichee geht glaube ich nicht. Und für eine echte Bella Swan braucht man auch eine charmante klunge Frau mit Biss. Und sie haben so viel gemeinsam. Beide haben eine seltsame Wohnsituation, beide haben ein fast ganz normales Leben.

Diese Geschichte habe ich einfach verschlungen, es war eine herrlich leichte Geschichte mit der richtigen Portion Situationskomik. Ich musste so oft schmunzeln aber die Charaktere waren einfach zu blass und mir fehlten die Emotionen.

Es gab viel Drama aber zu wenig Gefühl in meinen Augen. Wenn man den Kopf abschaltet und einfach liest, ist es ein richtig gutes Buch. Es kommt nach einem ewigen hin und her das Stephenie Meyer alle Ehre macht und vermutlich auch noch Anna Todd zum Applaus bewegen würde, ein ordentlicher Showdown der es wirklich in sich hat.

In den USA gibt es schon weitere Bände. Ich bin gespannt wann ich wieder Chloe und Angela genießen kann.

Humorvolle Urbanfantasy mit Biss für verregnete Herbsttage.

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Klara und die Sonne von Kazuo Ishiguro

Der Literaturnobelpreisträger hat ein neues Werk. Hat es mich überzeugt?

ISBN3896676938
EAN9783896676931
Seiten352 Seiten
VeröffentlichtMärz 2021
Verlag/HerstellerBlessing Karl Verlag
AutorKazuo Ishiguro
ÜbersetzerÜbersetzt von Barbara Schaden

Klara ist eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie genau, was draußen vor sich geht, studiert das Verhalten der Kundinnen und Kunden und hofft, bald von einem jungen Menschen als neue Freundin ausgewählt zu werden. Als sich ihr Wunsch endlich erfüllt und ein Mädchen sie mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte.

Blessing Verlag

Das Thema Künstliche Intelligenz ist kein neues Thema. Und doch schafft Ishiguro es eine Frsiche Note in die Geschichte einzubringen. Wie Klara die Welt aus dem Schaufenster sieht fand ich wahrlich faszinierend. Wie die Menschen aus der Ferne auf sie wirken und wie sich das wandelt. Welche kleine Faktoren genügen in denen wir Menschen einfach eine Enttäuschung sind. Josie ist schwerkrank und wird die neue Gesellschaft von Klara. Doch Klara weiß nicht, was Josies Mutter wirklich im Sinne führt.

Könnte eine KI diesen Job ausführen? Schafft es eine KI dermaßen menschlich zu scheinen. Ishiguro schafft es die Geschichte auf eine sehr poetische Art zu erzählen und mich als Leser einfach mitzureißen. Die Geschichte ist eine spannende Studie. Wirklich, Ishiguro schafft es uns mehr über das Mensch-sein beizubringen. Wobei ich mir vielleicht bei manchen Szenen etwas mehr Gefühl gewünscht hätte. Trotz allem legt der Autor hier den Finger in die Wunde der Menschheit und zeigt, wo sich die Menschen die ändern müssen. Dinge, die eine Künstliche Intelligenz sieht, aber die Menschen schmerzlichst ignorieren.

Unbedingt lesen!