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Yoko oder der Autor wollte zu viel

gebunden , 332 Seiten

EAN 9783805201094

Veröffentlicht August 2024

Verlag/Hersteller Wunderlich Verlag

Beschreibung

Die faszinierende Geschichte einer Mörderin – hautnah und schonunglos erzählt Aichner von einer Frau, die selber nicht ahnt, wozu sie fähig ist. Yoko ist wie du und ich. Bis das Glück sie verlässt. Yoko ist Ende zwanzig, als sie die Metzgerei, die sie von ihrem Vater geerbt hat, in eine kleine Manufaktur umwandelt. Mit Hingabe verpackt sie fortan das Glück in Kekse, anstatt Schweinehälften zu zerlegen. Sie ist verliebt, ihr Leben ist erfüllt von Leichtigkeit, doch von einem Moment zum anderen zerbricht alles. Yoko liefert eine Kiste Glückskekse an ein chinesisches Restaurant aus, und als sie versucht, einem kleinen Hund im Hinterhof zu helfen, wird sie für ihre Courage von dessen Peinigern bestraft. Der Hund stirbt. Und Yokos Albtraum beginnt. Noch ahnt sie nicht, mit wem sie es zu tun hat. Wie viel Leid über sie hereinbrechen und mit welch ungeahnter Härte sie sich dafür rächen wird. Ihr wird alles genommen, was ihr lieb ist. Und deshalb schlägt Yoko zurück. Erbarmungslos.

Portrait

Bernhard Aichner, geboren 1972, lebt in Innsbruck und im Südburgenland. Nach seinem Germanistikstudium arbeitete er als Fotojournalist und anschließend vierzehn Jahre lang als Werbefotograf. Er schrieb mehrere Hörspiele und Romane, bis er 2014 mit seinem Thriller ‚Totenfrau‘ den internationalen Durchbruch als Autor feierte. Seine Bücher wurden in 16 Sprachen übersetzt, die ‚Totenfrau‘-Trilogie von Netflix und dem ORF verfilmt. Die zweite Staffel kommt Ende 2024.
Mit einer Million verkauften Exemplaren zählt Aichner zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Thrillerautoren. Er hat zahlreiche Preise und Stipendien erhalten, darunter das Österreichische Staatsstipendium für Literatur, den Burgdorfer Krimipreis, den Crime Cologne Award, den Friedrich-Glauser-Preis, zuletzt den Fine Crime Award 2023 und das Wiesbadener Krimistipendium 2024.  Die ‚Times‘ beschreibt seine Arbeit als ‚originell, kraftvoll und fesselnd‘.
Neben seinen Romanen verfasst Aichner Theaterstücke, ist Veranstalter von Österreichs größtem Krimifestival und ist auch als bildender Künstler erfolgreich.

Rezension

Viele Leserinnen und Leser behaupten, Aichinger schreibe besser als Strobel und Fitzek. Diese Meinung hat mich neugierig gemacht, weshalb ich seinem neuesten Thriller eine Chance geben wollte.

**Inhalt und Protagonistin:**
Der Thriller dreht sich um die Titelheldin Yoko, die in ihrer Vergangenheit und Gegenwart extrem grausame Dinge durchgemacht hat. Diese sind so erschreckend, dass keine Triggerwarnung ausgereicht hätte, um darauf vorzubereiten. Schon in der ersten Hälfte des Buches stellte ich mir die Frage, warum ein männlicher Autor eine weibliche Protagonistin derart leiden lässt. Yoko hat nicht nur sexuellen Missbrauch in ihrer Kindheit erlebt, sondern wird auch in der Gegenwart Opfer einer Vergewaltigung – und das, als sie versucht, einen missbrauchten Hund zu retten. Diese Taten bringen Yoko in Konflikt mit der chinesischen Mafia, und sie begibt sich auf einen brutalen Rachefeldzug gegen alle, die ihr Leid zugefügt haben oder es noch vorhaben.

**Stil und Umsetzung:**
Einerseits ist es erfrischend, die Wut einer Frau so ungebremst dargestellt zu sehen. Die Idee eines Revenge-Thrillers, in dem die Protagonistin keinerlei Skrupel kennt, hat durchaus ihren Reiz. Andererseits wird meiner Meinung nach jedoch zu viel auf das Trauma der Protagonistin gesetzt, um die Handlung voranzutreiben. Hier wäre eine deutliche Triggerwarnung dringend notwendig gewesen, denn selbst in einem Thriller sollte man nicht ständig mit Vergewaltigung konfrontiert werden. Ich hätte mir gewünscht, dass diese Storyline von einer Autorin erzählt worden wäre. Zudem ist die Handlung insgesamt etwas weit hergeholt und nicht besonders realistisch nachvollziehbar. Trotz der generischen Satzstruktur, die typisch für das Thrillergenre ist, liest sich das Buch allerdings recht schnell und eignet sich gut für zwischendurch.

**Kritik und Fazit:**
Für meinen Geschmack gibt es in diesem Thriller manchmal einfach zu viel Blut. Die Grundidee ist interessant, doch ich denke, eine Person wie Melanie Raabe hätte das Thema besser umsetzen können. Denn für Spannung braucht es nicht zwangsläufig ein Blutbad.

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