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Ich habe die sympathische Tania Witte in Mannheim zum Interview getroffen und mit ihr über ihr Neues Buch „Die Stille zwischen den Sekunden“ geredet und somit ein herzliches Willkommen zu unserer Blogtour.
Timo: Beschreibe dein Buch in drei Worten.
Tania: Freundschaft, Verlust und Gesellschaft.
Timo: Wie bist du auf die Idee gekommen mit diesem Thema zu arbeiten, sprich mit einem Anschlagsmotiv direkt zu beginnen?
Tania: Ich lebe in der Realität und solche Themen sind einfach die Realität. Ich habe mich schon immer gefragt, was der Zufall ist, der macht, dass der eine Mensch zum „richtigen“ Moment an der „richtigen“ Stelle ist und der andere im „falschen“ Moment an der „falschen“. Warum passiert etwas gerade in dieser Bahn, in dieser Stadt und nicht in einer anderen? Die Zufälligkeit darin hat mich interessiert.
Timo: Wann hast du angefangen zu Schreiben?
Tania: Ich bin echt ein Klischee: Ich schreibe schon, seit ich schreiben kann und habe auch gelesen, bevor ich in die Schule kam. Ich kann nicht anders.
Timo: Was war das schwierigste am Entstehungsprozess zu „Die Stille zwischen den Sekunden“?
Tania: Mir ging es selbst nicht sehr gut, ich hatte zwei Todesfälle zu dem Zeitpunkt, die mich sehr mitgenommen haben, das verstärkt jetzt nicht gerade die Konzentrationsfähigkeit. Auf der anderen Seite hat es die Arbeit an dem Buch beschleunigt, da ich mich regelrecht in die Arbeit gestürzt habe.
Außerdem hat es dazu geführt, dass ich sehr emotional war beim Schreiben und das spürt man auch in dem Buch, dass die Emotionen echt sind. Trotz dieser Schwierigkeiten hat es aber irrsinnigen Spaß gemacht, das Buch zu schreiben.
Timo: Wie schwierig war das andere brisante Thema, das ich jetzt hier mal nicht spoilere?
Tania: Mich interessieren immer die Abgründe an Menschen und Geschichten, die Momente, in denen etwas bricht. Das war aus psychologischer Sicht natürlich spannend. Aber vor allem musste das Buch komplett stimmig sein, damit die Geschichte, die wir nicht spoilern, 😉 funktioniert.
Timo: Wie würdest du deine Protagonist*innen beschreiben?
Tania: Mara sagt über sich selbst, sie sei die Einzige an ihrer Schule, die noch nie ein Selfie gepostet hat, das sagt einiges über sie aus. Sie ist eine sehr verschlossene Person, aber auch sehr leidenschaftlich … und ich denke, sie hat zu früh zu viel Verantwortung übernehmen müssen.
Sirîn ist eine Person, die die schwere Last der Vergangenheit ihrer Eltern trägt und deshalb dauernd versucht, alles auszubalancieren. Dabei würde sie manchmal so gerne ausbrechen …
Chriso ist sich seiner Macht als Vlogger nicht bewusst und darin ein bisschen naiv. Er begreift die Tragweite seiner Entscheidungen nicht ganz, scheint mir. 😉 Aber er kann da noch hineinwachsen, da bin ich sicher.
Timo: Wem würdest du auf jeden Fall dein Buch ans Herz legen ?
Tania: Ich finde ab 12 ist ein bisschen früh. Ich denke eher an Menschen ab 14, die gerne realistische Bücher lesen und zwischen den Zeilen lesen und fühlen können. Mir wurde jetzt gesagt, wenn man es beendet hat, muss man es nochmal lesen – erst dann versteht man, was ich in diesem Roman getan habe. Insofern ist es gleichermaßen ein Buch für Menschen, die gerne schnell spannende Geschichten verschlingen, als auch für die Menschen, die gerne in die Tiefe gehen.
Timo: Nun zu dem warum wir uns gerade hier in Mannheim befinden: Wie ist es für dich Mannheimer Stadtschreiberin zu sein?
Tania: Das weiß ich noch nicht, Timo! *lol* Ich bin seit Freitagabend da und es ist nicht so beängstigend wie ich befürchtet habe – ich habe nämlich Höhenangst und sitze ausgerechnet im Turm der alten Feuerwache in 48 Metern Höhe. Aber ich habe Lust auf die Stadt, weil ich auch sehr kontroverse Gefühle mit ihr verbinde. Mein Studium habe ich in der Nähe, in Landau, absolviert. Dann sind wir zum Klettern in den Pfälzer Wald und Mannheim war immer die große böse Stadt, wo wir hingegangen sind, um Party zu machen. Insofern hat Mannheim viele alte Erinnerungen in mir geweckt. Die Stadtbibliothek ist sehr engagiert, das Willkommen war sehr herzlich und sehr warm und an die Menschen muss ich mich etwas gewöhnen, viele scheinen mir eher verschlossen.
Timo: Welche Projekte hast du in Planung?
Tania: Ich schreibe mit Antje Wagner gerade am nächsten Ella-Blix-Buch, das im Frühjahr 2020 erscheinen wird. Da hab ich sehr große Lust drauf. Allerdings habe ich ja Preis und Stipendium für ein Exposé bekommen. Ich werde also an zwei Büchern parallel arbeiten. Das Buch, das ich hier in Mannheim beginnen werde, geht um ein Mädchen, das in einer Psychiatrie war. Die Geschichte wird, wie bei „Die Stille zwischen den Sekunden“, in einen Thriller verpackt sein. Ich mag es gerne, aktuelle und wenig besprochene Themen im deutschsprachigen Raum in meinen Büchern anzusprechen. Das liegt mir irgendwie.
Morgen geht es weiter bei : Bücherhummel
G E W I N N S P I E L
Im Rahmen der Blogtour werden 3 Exemplare „Die Stille zwischen den Sekunden“ von Tania Witteverlost.
Um am Gewinnspiel teilnehmen zu können, musst du jeden Tag eine Zahl auf dem jeweiligen Blog, bei dem die Tour gerade Halt macht, suchen.
Der Versand des Gewinns erfolgt über Verlag
Am Ende der Blogtour hast du 7 Zahlen, die chronologisch zusammengesetzt einen Code ergeben.
Diesen 7-stelligen Code schickst du bitte bis einschließlich 20.04.2019 ansvenja.sohrbeck@arena-verlag.de
Bei der Verlosung der 3 Bücher werden alle richtigen Zahlen-Codes berücksichtigt. Die 3 Gewinner*innen werden per eMail benachrichtigt. Viele Glück!
Die heute Zahl für den Zahlen-Code lautet: 9
2 Comments
Was für ein schönes Interview, vielen lieben Dank ❤
[…] Meinung zum Buch berichten, wer das Interview mit der Autorin noch nicht gelesen hat, kann dies hier […]