Interview

„Ich bin Schriftstellerin. Ich bin Tangotänzerin. Und ich bin Europäerin“ – Im Gespräch mit Nina George

Auf der Frankfurter Buchmesse durfte ich eine wahre Koryphäe der Autorenwelt kennendürfen. Diese Frau ist eine der beeindruckendsten und stärksten deutschen Autorinnen unserer Zeit. Die Schönheit der Nacht ist eine Geschichte, die ich einfach genossen habe. Eine Geschichte, die mir nicht aus dem Kopf geht. Eine Geschichte der Sehnsucht und der Emotionen. Im Herbst ist ihr neues Werk erschienen. Durch diese wertvolle Geschichte konnte ich sehr viel mitnehmen und nun ich denke, hier lassen wir am Besten die Autorin selbst zu Wort kommen.

Denn in ihrem Roman „Das Lavendelzimmer“ spielt ein besonderes Buch eine große Rolle. „SÜDLICHTER“ heißt das Werk und ich habe mich Nina George über die Liebe und Autorinnen in der Literaturszene unterhalten.

Nochmal kurz zur Autorin um euch ein klares Bild zu geben.

Nina George schreibt tiefgründige Geschichten, die einen noch länger beschäftigen als nur ein kurzer Leseabend am Kamin. Zudem setzt sich die Autorin enorm für das Thema Gleichberechtigung ein. Hier ein wirklich empfehlenswerter Artikel .
Herzlich Willkommen Frau Nina George

Nina George © Helmut Henkensiefken

 

Rainbookworld: Wie würden Sie sich selbst beschreiben?

Frau George:

Ich bin Schriftstellerin. Ich bin Tangotänzerin. Und ich bin Europäerin.

Rainbookworld: Wie wichtig war Ihnen das Projekt?

Frau George:
Das Projekt war mir sehr wichtig, weil mir die Leserinnen und Leser wichtig waren, die mich gefragt haben, ob es dieses Buch wirklich nicht gibt. Sie waren in Bibliotheken, Buchhandlungen, aber sie wollten es gerne lesen. Ich bekam Briefe aus Athen, Sao Paulo, New York, aus Australien und jeder fragte nach diesem Buch. Am Ende waren es die Leser, die mich dazu gebracht haben zu sagen: Ja ich würde gerne ein Buch über die Liebe aus der Sicht der Liebe schreiben.

Rainbookworld : Was war Ihnen bei der Umsetzung hier ganz besonders wichtig?

Frau George:
Bei der Umsetzung war mich wichtig, dass ich vergesse, gefallen zu wollen. Bei jedem Buch was ich schreibe muss ich sozusagen einen emotionalen Angstprozess durchlaufen. Sprich: Wird es mein Verlag mögen? Meine Lektorin? Werde ich damit Geld verdienen, um die Miete zu zahlen? Und dieser Angstprozess, der muss erst ganz ganz verschwinden, bis ich zu dem Buch komme, wo ich sage: Nur die Geschichte zählt. Es war mir hier sehr wichtig, dass ich das vergesse. So als würde ich es nur für eine Menschen schreiben. Wie ein Liebesbrief.

Rainbookworld: Gibt es ein Buch, das für Sie im Leben eine ganz besondere Bedeutung hat?

Frau George:
Es gab immer mal wieder Lebensmomente wo bestimmte Bücher eine Bedeutung hatten. Zum Schreiben hat mich sicherlich John Irwing gebracht. Gottes Werk und Teufels Beitrag, dass war sehr wichtig für mein persönliches Berufsleben. Dann Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht hat mich inspiriert, mal ein bisschen auf die Gesellschaft zu schauen. Zu gucken, wie werden Frauen und Männer wahrgenommen. Das dritte wichtige Buch war Die Eleganz des Igels von Muriel Barbery. Es hat mich so Tief im Inneren berührt nach dem Tod meines Vaters.

Rainbookworld: Was ist Ihnen wichtig, wenn Sie das Thema Liebe in einem Roman darstellen?

Frau George:
Das ich nicht so tue, als ob Liebe alles kann, sondern das man manchmal auch nicht glücklich ist, auch wenn man liebt. Mir war es wichtig zwar ein Märchen zu erzählen, aber keine Märchen über die Liebe zu erzählen. Wahrhaftigkeit. Ehrlichkeit. Darum geht es immer wieder.

Rainbookworld:
Wie halten sie das aus, wenn Autorinnen belächelt werden, wie zuletzt erst von einem sogenannten Literaturkritiker?

Frau George:
Ach, das Drehangeläffchen. Ich denke, dass ist eine Art Gewöhnung. Wenn man sich die Kritiker mal anschaut, stellt man fest, dass die meisten alle in einem gewissen Alter sind und sie sind es gewohnt, dass es mehrheitlich Männer sind, die etwas zu sagen haben. Auch in Zeitungen, Schulliteratur. Also in aller Unschuld haben diese Männer Frauen einfach nicht auf dem Zettel. Aber diese Unschlud kann man ja ändern. Mit etwas Geduld und Humor kann man aufzeigen, was für tolle und große Schriftstellerinnen es noch gibt, über die es sich lohnt zu schreiben.
Ich sage mal so: männliche Kritiker sollten nicht solche feigen Häschen sein. Die können sich schon mal trauen Bücher von Frauen zu lesen. Da geht es nicht immer um Menstruation oder so. Also: Nur Mut liebe männliche Kritiker. Lest mehr Bücher von Frauen. Ihr werdet überrascht sein, wie wenig Klischee da drin vor kommt.

Rainbookworld:
Wo liegt der Nachholbedarf beim Thema Diversität auf dem deutschen Buchmarkt?

Frau George:
Ich denke dass die Sichtbarkeit strukturell und konstant verbessert werden muss. Das heißt Redaktionen sollten sich verpflichten nicht nur auf Frauen zu achten, sondern grundsätzlich auf Diversität . Mehr Stimmen zu lassen. Nicht immer nur der typisch weiße Europäer oder die typisch weiße Europäerin.
Und in der Schulpädagokig sollte ebenfalls auf mehr Diversität geachtet werden. Die Schulbücher brauchen auch weniger Klischees, denn selbst in Mathebüchern sind die Textaufgaben voller Klischees. Da setze ich meine Hoffnung auf Menschen unter 30, denn die haben das schon begriffen. Ich hoffe, dass genau diese Menschen (Mann, Frau, Geschlechtsneutral, LGBTQ) sich darum bemühen, dass wir nicht wieder in den 50er Jahren enden.

Rainbookworld: Vielen Dank Frau George.

An dieser Stelle hoffe ich, ihr beherzigt die Worte liebe Leser. Vielleicht geht ihr jetzt direkt in eine Buchhandlung.

Die Bücher von dieser großartigen Dame findet ihr in jeder Buchhandlung.

Nina Gorges „Südlichter“ ist eine Liebeserklärung und vllt überzeugt euch eine weitere Liebeserklärung von ihr.

Haben Sie sich auch schon mal gewünscht, Sie könnten in Monsieur Perdus literarischer Apotheke stöbern? Hier ist sein Lieblings-Roman, das Buch über die Liebe aus Nina Georges Welt-Bestseller »Das Lavendelzimmer«: Südlichter. Ein poetischer Roman über die Liebe, den Zauber lauer Sommernächte in der Provence und die Sehnsucht nach dem Leben
In Nina Georges Welt-Bestseller »Das Lavendelzimmer« ist das „Buch im Buch“, »Südlichter« von dem unbekannten Autor Sanary das Herzstück der literarischen Apotheke von Monsieur Perdu: »>Südlichter< war das Einzige, was ihn berührte, ohne ihn zu verletzen. >Südlichter< zu lesen war eine homöopathische Dosis Glück.«
Mit ihrem neuen Roman schenkt uns Bestseller-Autorin Nina George das Buch, das Monsieur Perdus Anker im Leben ist und ihm auf seiner Reise den Weg weist: »Südlichter« ist eine Geschichte über die Liebe in all ihren wunderbaren Gestalten. Es ist ein Märchen und ein Trostbuch, wie ein Spaziergang vorbei an Cafés und beleuchteten Fenstern und dem weiten Horizont, so weich im südlichen Licht der Provence, und hinter jedem Gesicht eine unerzählte Sehnsucht nach dem unbedingten Leben.
Jetzt, endlich, können wir die ganze Geschichte der Liebe lesen.

Quelle: Verlag

 

Vor der beeindruckenden Kulisse der bretonischen Küste lässt Bestseller-Autorin Nina George zwei Frauen sich selbst neu entdecken: ihre Wünsche und Träume, ihre Sinnlichkeit, ihr Begehren.
Die angesehene Pariser Verhaltensbiologin Claire sehnt sich immer rastloser danach, zu spüren, dass sie lebt und nicht nur funktioniert. Die junge Julie wartet auf etwas, das sie innerlich in Brand steckt – auf des Lebens Rausch, auf Farben, Mut und Leidenschaft. In der glühenden Sommerhitze der Bretagne, am Ende der Welt, entdecken die beiden unterschiedlichen Frauen Lebenslust und Leidenschaft neu – und werden danach nie wieder dieselben sein.
In der „Schönheit der Nacht“ erzählt Nina George, Autorin des Welt-Bestsellers „Das Lavendelzimmer“, sinnlich, intensiv und präzise von Weiblichkeit in allen Facetten: eine Geschichte vom Werden, vom Versteinern und vom Aufbrechen.

Quelle: Verlag

 

 

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